Die 4Ds – Dumb, Difficult, Dangerous, Different

Mit Hilfe der 4Ds können Führungskräfte auf ihren Rundgängen Dialoge führen, die relevant und wertschätzend sind.

Unsicherheiten bei Safety Leadership Walks – und wie die 4Ds unterstützen

Führungskräfte fühlen sich bei Safety Leadership Walks häufig unsicher: Worauf genau sollten sie achten? Welche Themen sollten sie mit den Beschäftigten ansprechen? Diese Unsicherheit führt oft dazu, dass Führungskräfte entweder in „Polizeimanier“ Compliance einfordern – auch wenn dies in der jeweiligen Situation wenig Sinn ergibt – oder dass sie Themen ansprechen, die irrelevant sind, weil ihnen die Erfahrung fehlt, um tatsächliche Risiken zu erkennen.

Hier setzen die 4Ds – Dumb, Difficult, Dangerous und Different – an. Sie bieten Führungskräften einen praktischen Leitfaden, um gezielte und relevante Fragen zu stellen. 

Das Ergebnis: Gespräche, die sowohl Führungskräfte als auch Beschäftigte wertschätzen, da sie einfach, wirkungsvoll und leicht umsetzbar sind. Durch die Fokussierung auf wesentliche Themen verbessern sich nicht nur die Arbeitsprozesse, sondern auch die Zusammenarbeit. Diese Art von Safety Leadership Walks stärkt die Einbindung der Mitarbeitenden, ermöglicht den Führungskräften einen tieferen Einblick, wie die Arbeit in der Praxis gemacht wird bzw. werden muss und fördert eine proaktive Sicherheitskultur.

Welche Prinzipien stehen hinter den 4Ds?

DUMB (sinnlos)  

Das Wort „dumm“ mag auf den ersten Blick provokant wirken, doch es ist im Arbeitsumfeld überraschend effektiv, um Gespräche über Prozesse oder Vorgaben anzustoßen, die für Beschäftigte keinen Sinn ergeben. 

  • Warum ist das wichtig?: Dinge, die Mitarbeitende als unsinnig empfinden, sind häufig Quellen von Frustration und Fehlern.  
  • Führungsaufgabe: Proaktive Nachfragen stellen, wie Beschäftigte Arbeitsprozesse wahrnehmen, was für sie unlogisch erscheint und welche Verbesserungsvorschläge sie haben. Dies liefert entscheidende Einblicke – nicht nur für Führungskräfte, sondern für das gesamte Team.  

 

DIFFICULT (schwierig)

Viele Beschäftigte neigen dazu, schwierige oder zu anspruchsvolle Aufgaben einfach „durchzuhalten“, in der Annahme, dass diese Herausforderung Teil der Arbeit ist. Dabei kann die Schwierigkeit einer Aufgabe oft auf ein grundlegendes Problem hinweisen. 

  • Warum ist das wichtig?: Schwierige Aufgaben können auf Fehler in der Prozessgestaltung, unzureichendes Training oder fehlende Ressourcen hinweisen. 
  • Führungsaufgabe: Fragen, welche Aufgaben als schwierig empfunden werden, und herausfinden, ob diese Schwierigkeit vermeidbar ist. Manchmal sind Aufgaben tatsächlich anspruchsvoll, aber oft ist die Herausforderung ein Zeichen dafür, dass etwas verbessert werden muss. 

 

DANGEROUS (gefährlich)  

Gefahrenerkennung und Risikowahrnehmung sind zwei Schlüsselaspekte: Die Fähigkeit, potenzielle Gefahren zu erkennen, und die subjektive Einschätzung, wie wahrscheinlich negative Ereignisse sind, unterscheiden sich oft.  

  • Warum ist das wichtig?: Gefahrenerkennung und Risikowahrnehmung sind individuell unterschiedlich und können durch einen offenen Dialog gezielt geschärft werden.  Beschäftigte haben häufig auch klare Einschätzungen darüber, welche Risiken dringend angesprochen werden sollten.
  • Führungsaufgabe: Einen offenen Dialog schaffen, in dem Beschäftigte Risiken ansprechen können – ohne Angst vor Repressalien. Dies senkt die Schwelle, Sicherheitsbedenken zu äußern, und ermöglicht eine proaktive Risikominderung, auch wenn dies gelegentlich Arbeitsunterbrechungen bedeutet.  

 

DIFFERENT (anders)

Ungewohnte oder veränderte Arbeitsbedingungen sind oft frühe Indikatoren für potenzielle Probleme. Solche „schwachen Signale“ können klein erscheinen, aber sie bergen die Möglichkeit, sich zu größeren Risiken zu entwickeln.  

  • Warum ist das wichtig?: Veränderung kann Chancen bieten, aber auch Risiken mit sich bringen. 
  • Führungsaufgabe: Veränderungen aktiv beobachten und hinterfragen. Welche Neuerungen gibt es, und wie wirken sie sich auf die Sicherheit und Effizienz aus? Offenheit für das Unvorhergesehene kann helfen, Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und zu adressieren.  

 

Fazit

Mit Hilfe der 4Ds – Dumb, Difficult, Dangerous und Different – können Führungskräfte Safety Leadership Walks gezielt und effektiv gestalten. Sie fördern Dialoge, die relevant und wertschätzend sind und auf deren Basis Verbesserungen im Team diskutiert und in der Folge umgesetzt werden können. 

Durch die Anwendung der 4Ds können Führungskräfte nicht nur Risiken minimieren, sondern auch Vertrauen und Zusammenarbeit stärken – wichtige Schritte auf dem Weg zu einer lebendigen und proaktiven Sicherheitskultur.

 Gut zu wissen

Weiterführende Informationen und Material zu den 4Ds auf Englisch, auch zum Download, findet ihr auf den Seiten von Learning Teams Inc.https://www.learningteamscommunity.com/4ds-in-action

Learning Teams Inc und die 4Ds sind eingetragene Marken. Diese sind unter einer Creative Commons Lizenz lizenziert (CC BY-NC-ND 4.0). Version 1.2-24-2.

Quelle:

Jeffery Lyth: An Introduction to the 4D’s from Jeffery Lyth, https://www.learningteamscommunity.com/4ds-in-action

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