Sicherheit ist keine Priorität

Sicherheit ist keine Priorität

Sicherheit steht häufig nicht ganz oben auf der Agenda eines Unternehmens, da der Sinn der Unternehmung meist im Erwirtschaften von Geld liegt.

Dementsprechend spiegelt sich der gerne in Unternehmensstrategien verwendete Slogan „Die Sicherheit hat bei uns oberste Priorität“  im Tagesgeschäft selten wieder: Ein Großteil der innerbetrieblichen Sicherheitsanforderungen bezieht sich rein auf die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Sicherheit wird bei relevanten Entscheidungen kaum berücksichtigt, da es vorrangig als Thema für „die Produktion“ gesehen wird. Dort wird es den Beschäftigten meistens auch nicht sehr liebevoll vermittelt und es steht die Einhaltung von Regeln im Vordergrund.

Damit ist Sicherheit eben keine Priorität – sinnvoller ist es

Sicherheit als zentralen Wert

im Unternehmen zu verankern: Der Begriff Wert steht für

• „eine moralisch erstrebenswerte Eigenschaft“,
• „die Gesamtheit der positiven Eigenschaften einer Sache, Person, ihre (ideelle) Bedeutung“ oder
• „Dinge von großer materieller Bedeutung“.

Der Schutz und die Unversehrtheit der Beschäftigten ist eine moralisch erstrebenswerte Eigenschaft eines Unternehmens. Darüber hinaus bietet  Sicherheit auch einen materiellen Gegenwert. Der Zusammenhang zwischen Arbeitsschutz und Unternehmenserfolg kann mit Zahlen belegt werden: Die Studie der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) kommt zu dem Ergebnis, dass jeder in Prävention investierte Euro betriebswirtschaftlich gesehen 2,20 Euro einbringt. 

Werte haben in Unternehmen eine lange Tradition und mehr Gewicht als Prioritäten. Prioritäten sind kurzfristig und ändern sich mit den Umständen. Sehen Unternehmen die Arbeitssicherheit als Wert, so können sie problemlos zum Beispiel den aktuellen finanziellen Erfolg in den Vordergrund stellen ohne dabei die Sicherheit zu kompromittieren. Und: Werte gelten für alle Beschäftigten gleichermaßen – vom Praktikanten bis zum CEO. Dadurch kann die Sicherheitskultur auch bei vielleicht wechselnden Prioritäten kontinuierlich weiterentwickelt werden.